Ausbildung Hund

Damit ein Hund zum Rettungshund ausgebildet werden kann,  muss er bestimmte Veranlagungen mitbringen. Laut der gemeinsamen Prüfungsordnung für Rettungshunde muss der Hund von seinem Wesen her geeignet, gesund und körperlich leistungsfähig sein. Er muss eine gute Nasenveranlagung haben und auch unter Belastung arbeiten. Der Hund soll temperamentvoll und lernfreudig sein sowie über einen ausgeprägten Spieltrieb verfügen. Ein verlässlich entwickeltes Sozialverhalten sowohl innerartlich als auch gegenüber Menschen ist erforderlich. Im Bereich der Rettungshunde-Arbeit unterscheidet man zwischen Flächensuchhunden, Trümmersuchhunden, Wassersuchhunden und Mantrailern. Trümmersuchhunde und Wassersuchhunde werden in der DRK Rettungshundestaffel Lüneburg nicht ausgebildet. Mit der Ausbildung zum Rettungshund kann bereits im Welpenalter begonnen werden.Auch mit Junghunden oder älteren Tieren kann eine Rettungshundeausbildung begonnen werden; hierbei sollte der Hund allerdings nicht älter als 4 Jahre sein und bereits über einen guten Grundgehorsam verfügen. Alle Rettungshunde müssen einen Eignungstest bestehen; dieser ist die Grundvoraussetzung für den Ausbildungsgang zum Rettungshund. Der Eignungstest soll Aufschluss darüber geben, ob ein Hund für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet ist. Ist der Eignungstest bestanden, wird als nächster Schritt die Ausbildung und anschließenden die Rettungshundeprüfung angestrebt. Für die weitere Ausbildung ist es unabdingbar, dass die Hunde über einen angemessenen Grundgehorsam verfügen. Dieser muss durch eine Begleithundeprüfung (BH) oder eine vergleichbare Prüfung nachgewiesen werden. Wird durch die Ausbilder festgestellt, dass das Team Hund – Hundeführer alle erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für eine Prüfung erlangt hat, wird dieses Team zur Rettungshundeprüfung angemeldet. Die Prüfung erfolgt gemäß den Richtlinien der Gemeinschafts-Prüfungsordnung (GemPO) der Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und Malteser für die Bereiche Flächen- und Trümmersuche. Die Prüfung wird von zwei Prüfern auf Grundlage dieser GemPO durchgeführt. Mit bestandener Prüfung erhält das Team für jeweils 18 Monate die Einsatzfähigkeit. Die Einsatzfähigkeit kann auch mit bestandener Prüfung nur durch kontinuierliches Training erhalten bleiben.

Mantrailing  

Unter Mantrailing versteht man, dass der Hund der individuellen Duftspur eines Menschen folgt; der Begriff setzt sich zusammen aus dem englischen „man“ (Mensch) und dem Verb „to trail“, was so viel bedeutet wie nachlaufen oder verfolgen. Entgegen der  Fährtenarbeit (tracking) wird einem Mantrailer nicht beigebracht, den  Bodenverletzungen, die ein Mensch beim Gehen auf gewachsenem Boden hinterlässt, zu folgen, sondern seinem Individualgeruch. Der Individualgeruch entsteht bei der Zersetzung kleinster Hautschuppen durch Bakterien. Ständig verlieren Menschen Millionen von Hautschuppen. Der bei der Zersetzung der Hautschuppen entstehende Geruch ist bei jedem Menschen so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Dieser Individualgeruch ist auch noch nach mehreren Tagen und Wochen von einem ausgebildeten Mantrailer zu verfolgen – sowohl in bewachsenen Gebieten als auch auf Asphalt, z.B. in Ortschaften und Städten. Damit ein ausgebildeter Mantrailer eine vermisste Person finden kann, muss er an einem „Startpunkt“ beginnen; dieser Startpunkt ist ein Ort, von dem bekannt ist, dass sich die verschwundene Person dort (nach Möglichkeit zuletzt) aufgehalten hat. Weiterhin wird ein Gegenstand benötigt, der möglichst nur von dieser Person getragen bzw. berührt wurde. An solch einem Gegenstand haftet der Individualgeruch der Person, dem der Hund nun folgen kann. Im Gegensatz zu Flächensuchhunden arbeiten die Mantrailer angeleint im Suchgeschirr. Das bedeutet für den Hundeführer, dass er in der Lage sein muss, seinem Hund in zügiger Geschwindigkeit über mehrere Kilometer ohne Anstrengung konzentriert folgen zu können.

Flächensuche

 

Die Ausbildung eines Flächensuchhundes erfolgt durch den Besitzer des Hundes, den sogenannten Hundeführer. Dem Hundeführer stehen in der Rettungshundestaffel Ausbilder zur Seite. Flächensuchhunde suchen frei (unangeleint) mit dem Hundeführer ein vorher festgelegtes Gebiet nach Personen ab. Bei dieser Suche tragen die Hunde eine Kenndecke mit dem Roten Kreuz als Erkennungszeichen. Rettungshunde kommen meist zum Einsatz, wenn eine Person vermisst, orientierungslos und/oder hilfebedürftig ist. Flächensuchhunde werden dahingehend ausgebildet, das sie den unspezifischen menschlichen Geruch aufspüren. Dem Hundeführer wird die vermisste gefundene Person -meist durch Verbellen- angezeigt.